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Superwahljahr 2024.

Datum: 22.01.2024 
Autor: Roman Bättig

​​Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung wird in diesem Jahr an die Urne gerufen. Dies könnte die spürbaren Veränderungen auf der globalen politischen Ebene noch beschleunigen.​

​«Knapp 50 Prozent der Weltbevölkerung werden 2024 an die Urne gerufen.» ​


Das Jahr 2024 gilt als Superwahljahr. Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung wird in diesem Jahr an die Urne gerufen. In Indien, Pakistan, Indonesien, Russland, Mexiko, den USA und wahrscheinlich in Grossbritannien sowie Südafrika wird gewählt. Darunter sind vier der fünf meistbevölkerten Länder der Welt. Dies könnte die spürbaren Veränderungen auf der globalen politischen Ebene noch beschleunigen.

Im Fokus stehen in diesem Jahr vor allem die Präsidentschaftswahlen in den USA, welche am 5. November stattfinden. Umfragen zeigen das amerikanische Volk tief gespalten. 35 Prozent unterstützen Biden trotz seines vielfach kritisierten Alters von 81 Jahren und 35 Prozent unterstützen Trump trotz der zahlreichen Prozesse, die gegen ihn geführt werden. 30 Prozent unterstützen diverse neue Kandidierende, von denen bisher niemand annähernd Mehrheiten hinter sich sammeln kann. Nur zehn Prozent wissen noch nicht, wen sie wählen würden. Demnach wird interessant, welche chancenlosen Kandidierenden sich zurückziehen. 

Besonders relevant wird auch der ausstehende «Supreme Court»-Entscheid zum Ausschluss von Donald Trump von der aktuellen Vorwahl in einzelnen Bundesstaaten. Zuvor hatten die «Supreme Courts» von zwei Bundesstaaten geurteilt, dass Donald Trump in ihrem Bundesstaat zur Wahl nicht zugelassen werden darf, da sie den Sturm auf das Kapitol als Putschversuch ansehen. Trump legte nun Berufung ein. 

In der Vergangenheit haben nur wenige Wahlen bedeutsame Auswirkungen auf die Wirtschaft gehabt. Wahlen können jedoch in Zeiten fallen, in denen ohnehin grössere Umbrüche oder globale Faktoren für Entwicklungen sorgen. Die Wirtschaftspolitik kann hier verstärkend wirken und Wahlen Wendepunkte signalisieren.

Der wirtschaftliche Einfluss von Wahlen wird unserer Meinung nach oft überbewertet. Sie haben in der Regel nur dann signifikante Auswirkungen, wenn die Regierung grosse Strukturreformen in Angriff nimmt oder in die Geldpolitik eingreift. Die Umsetzung von politischen Veränderungen gestaltet sich oftmals schwierig. Mit Blick aufs laufende Jahr dürfte die Wahl in den USA die grössten Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Die von uns erwartete wirtschaftliche Schwächephase im aktuellen Wahljahr in den USA erschwert es den Demokraten, wieder ins Weisse Haus einzuziehen. Dies könnte zu politischer Diskontinuität führen. Eine Wahl von Donald Trump würde zu innenpolitischen Richtungswechseln und zu einer instabilen Aussenpolitik führen. Dies wäre weder für die USA noch für die globale Wirtschaftsentwicklung von Vorteil.​




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