«2024 bietet Chancen – sowohl bei Aktien als auch Obligationen.»
Was wird die Wirtschaft in Zukunft antreiben? Neben der «Künstlichen Intelligenz» fällt dabei oft das Stichwort «Dekarbonisierung». Damit gemeint ist der Wandel hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft. Dabei liegt es auf der Hand, dass dies mit enormen Investitionen verbunden ist. Wir gehen davon aus, dass Neuinvestitionen von mindestens 100 Billionen USD notwendig sind. Die Internationale Energieagentur schätzt beispielsweise, dass das jährliche Investitionsvolumen, welches allein für saubere Energien benötigt wird, in den nächsten zehn Jahren auf 4.5 Billionen USD pro Jahr ansteigen muss. Dies bedeutet beinahe eine Verdreifachung der gegenwärtig getätigten Investitionen. Für Anlegerinnen und Anleger bietet dies vielfältige Anlageopportunitäten. Interessant sind insbesondere Anlagestrategien, die sowohl klimabedingte Risiken mindern als auch in die Gewinner einer CO2-armen Wirtschaft investieren. Erneuerbare Energien sind eines der wichtigsten Instrumente im Umgang mit dem Klimawandel. So bieten Themenbereiche wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung und SmartMobility interessante Anlagemöglichkeiten.
Als interessant erachten wir auch Aktien aus den Schwellenländern (sogenannte «Emerging Markets»). Wir gehen davon aus, dass die Zinsen 2024 sinken werden – und zwar wegen sinkender Inflation, und weniger wegen einer ausgeprägten Rezession. Von dieser Entwicklung werden risikobehaftete Anlagen wie Aktien oder auch Anleihen mit Kreditrisiken am stärksten profitieren. Ein Investment in Schwellenländeraktien erfordert etwas Mut: Denn mit Blick auf die Entwicklung in China bestehen noch einige Risiken, und das tiefere globale Wachstum hat klar einen bremsenden Effekt auf die Schwellenländer. Auch haben die Schwellenländer seit der Finanzkrise 2007 keine längere Phase mit Überrendite mehr erzielen können und bleiben seit der Corona-Pandemie deutlich hinter Aktien aus den Industrieländern zurück. Historisch betrachtet haben Aktien aus den Schwellenländern die schwächste Performance-Dekade seit Messbeginn in den 1930er Jahren hinter sich – und genau deshalb haben sie enorm viel Aufholpotential. Damit ist auch die Bewertung von Schwellenländern gerade im Vergleich zu den Industrieländern derzeit besonders attraktiv.
Anlageopportunitäten orten wir für 2024 jedoch nicht nur bei den Aktien, sondern auch bei Obligationen. Nach einem sehr schwachen 2022 feierten Obligationen im vergangenen Jahr ein fulminantes Comeback. Und die Renditechancen bleiben intakt. Dies macht gerade auch gemischte Anlagestrategien (sogenannte «Balanced-Portfolios») wieder interessant. In einem ausgewogenen Portfolio sind Obligationen und Aktien die hauptsächlichen Renditetreiber. Wir gehen davon aus, dass die hohen Zinsen bald nicht mehr gerechtfertigt sein werden und die Notenbanken die Leitzinsen senken. Dies sind gute Aussichten für ein gemischtes Portfolio – denn dieses Umfeld spricht sowohl für Obligationen als auch Aktien.