Der Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft ist wohl der grösste wirtschaftliche Transformationsprozess in der Geschichte der Menschheit. Und dieser Prozess ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern wird auch immer wichtiger für den langfristigen Anlageerfolg. Doch unter US-Präsident Donald Trump erhält das Thema einen Dämpfer: Die US-Regierung setzt weiterhin überwiegend auf fossile Energieträger.
Aufgrund der neusten politischen Entwicklungen in den USA scheint das Thema Nachhaltigkeit weltweit an Bedeutung zu verlieren. Alexandra, lohnt sich nachhaltiges Anlegen in diesem Kontext überhaupt noch?
Genau jetzt ist es clever, nachhaltig anzulegen – denn der Klimawandel lässt sich nicht von kurzfristigen, geopolitischen Schwankungen ablenken. Der Klimawandel bleibt. Und Fakt ist auch, dass Unternehmen, die nachhaltig zukunftsorientiert agieren, in der Zukunft erfolgreicher sein werden. Donald Trump kann zwar den Klimawandel ignorieren – die Auswirkungen und Schäden können damit aber nicht verhindert werden.
Unternehmen müssen sich also auf Chancen und Risiken in Zusammenhang mit dem Klimawandel einstellen. Wie können Anlegerinnen und Anleger davon profitieren?
Der Sinn des klimafreundlichen Investierens ist es, sich als Anlegerin oder Anleger Gedanken zu machen, welche der Unternehmen auch morgen erfolgreich oder sogar erfolgreicher als andere Unternehmen sein werden. Es sind Unternehmen, die gut mit Risiken umgehen und bereits heute in Produkte investieren, die es auch in Zukunft braucht.
Welche Möglichkeiten gibt es, um nachhaltig Geld anzulegen?
Wichtig ist ein strukturierter, systematischer Ansatz. Der Minimal-Standard sind sogenannte Ausschlusskriterien. Damit wird vermieden, dass in Unternehmen oder Staaten investiert wird, die grundlegende Mindestkriterien nicht erfüllen. Spannender ist jedoch die ESG-Integration – also das aktive Einbinden von Nachhaltigkeit oder spezifisch Klima. Dabei werden Unternehmen ausgewählt, welche voraussichtlich einen guten Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken haben und die Chancen entsprechend nutzen. Zudem: Man kann den «schwarzen Schafen» unter den Unternehmen helfen auf ihrem Weg. Ein konstruktiver Dialog und das Ausüben von Stimmrechten als Aktionärin helfen dabei. Wichtig ist, dass wir das Thema gemeinsam angehen. Somit sind Ausschlüsse nicht optimal – besser ist die Integration der relevanten Unternehmen.
GKB Fazit: Was ökonomisch vorteilhaft ist, setzt sich immer durch. Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein Wirtschaftsfaktor ist und direkt auf die Effizienz der Unternehmen wirkt oder den Konsumenten grosse Vorteile bietet. Dabei sind technologischer Fortschritt und Nachhaltigkeit oft eng miteinander verknüpft. Nachhaltiges Anlegen ist keine Modeerscheinung – entscheidend ist aber, Nachhaltigkeit pragmatisch, transparent und mit gesundem Bündner Menschenverstand zu beurteilen. Wir suchen vor allem die Unternehmen, welche bereits heute erfolgreich die Welt von morgen ermöglichen.