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Börsen und Emotionen.

Datum: 29.04.2024 
Autor: Daniel Lüchinger
Volatile Kurse oder ein Crash an der Börse zeigen, wie emotional die Märkte teilweise reagieren. Weshalb Emotionen beim langfristig erfolgreichen Anlegen nichts zu suchen haben und wie man seine Emotionen im Griff behält.

  

"Eines der grössten Risiken beim Investieren ist man selbst".

 

Langfristig haben sich die Aktienmärkte tendenziell positiv entwickelt. Trotz dieser Tatsache schwanken Aktienkurse im Laufe der Zeit gewaltig. Ein Aktienkurs spiegelt nicht nur den tatsächlichen Wert eines Unternehmens – die Kurse können durch Emotionen, Spekulation und andere Faktoren beeinflusst werden. Insbesondere da Aktienkurse zu einem grossen Teil Zukunftserwartungen widerspiegeln, fällt diese Zukunftsinterpretation unterschiedlich aus. Aktuell lässt sich der Einfluss von Emotionen auf Aktienkurse gut am Beispiel des Hypes um Tech-Aktien beobachten. Doch genauso steil wie es kurzfristig nach oben gehen kann, geht es auch wieder hinunter, wenn der Markt von einem Quartalsergebnis enttäuscht wird.​​ 

Die emotionalen Schwankungen an den Börsen werden durch das Verhalten der Anleger verursacht. Das ist auch verständlich. Schliesslich geht es um unser hart verdientes Geld, das investiert wird. Zu jeder Zeit verfügbare Börseninformationen setzen uns unter Stress und lassen uns emotional reagieren. Denn unter Stress treffen wir nicht die besten Entscheidungen. Oft entsteht das Gefühl, dass man beispielsweise auf eine Korrektur sofort reagieren muss – es entsteht ein Herdentrieb und der Titel wird mit Verlust verkauft. Selbst Anlegerinnen und Anleger, welche eigentlich eine solide langfristige Strategie verfolgen, tappen in diese Falle.​

Um die emotionalen Reaktionen auf Kursschwankungen zu minimieren, ist es wichtig, sich vorab mit seinen Anlagezielen und seiner Risikobereitschaft auseinanderzusetzen. Hier kann eine gute Anlageberatung hilfreich sein, die passende Anlagestrategie zu finden. Je ausgiebiger man sich mit seiner Strategie auseinandergesetzt hat, desto besser kann man Schwankungen an den Börsen einschätzen. Das hilft, seiner Strategie auch in turbulenten Situationen treu zu bleiben und nicht auf jede Kursschwankung panisch zu reagieren. Ein wichtiger Grundsatz: Kein Geld investieren, welches kurzfristig gebraucht wird. Eine risikoreiche Anlagestrategie, die jahrelang ideal gepasst hat, kann kurz vor dem geplanten Eigenheimkauf fatal sein.​

Eines der grössten Risiken beim Investieren ist man selbst – das wird oft unterschätzt. Die beste Möglichkeit, dieses Risiko zu minimieren, ist es, seiner Anlagestrategie treu zu bleiben. Der verstorbene Finanzexperte Andre Kostolany sagte einmal: «Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.» Ganz so einfach ist es nicht. Doch generell gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto besser. Denn langfristig tendieren Aktienmärkte dazu, zu steigen, und Kursschwankungen glätten sich mit der Zeit.​


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